Erfolg für unsere Medizindoktorandinnen Michèle Ohnemüller und Jana Colotti
Das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) am Universitätsklinikum Erlangen hat zwei hervorragende Nachwuchstalente der Molekular-Immunologische Abteilung ausgezeichnet:
Michèle Ohnemüller und Jana Colotti, die beide Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) studieren, wurden in das Stipendienprogramm für Medizindoktorand:innen des IZKF aufgenommen.
Im Rahmen dieses kompetitiv vergebenen Förderprogramms werden vielversprechende medizinische Forschungsvorhaben im Zusammenhang mit einer medizinischen Promotion an der FAU unterstützt. Die Stipendienvergabe würdigt dabei nicht nur die bisherigen Leistungen im Medizinstudium und die ausgezeichneten Fachkenntnisse der Kandidatinnen, sondern auch ihre zukunftsweisenden Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der adaptiven Immunität. Die Mitglieder der Abteilung und besonders die direkten Betreuenden, Dr. Katharina Pracht und PD Dr. Dr. Wolfgang Schuh, gratulieren den Stipendiatinnen.
Ebenfalls mit einem Stipendium ausgezeichnet wurde der Medizinstudent Daniel Hosp. Er fertigt seine Promotionsarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Projekts an der Translationalen Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen unter der Betreuung von Dr. Michael Rückert und Prof. Dr. Udo Gaipl an.
Hinweise zum IZKF Erlangen finden Sie hier: Medizindoktorandenprogramm IZKF Erlangen
Neues aus der Wissenschaft
Ein neues präklinisches Modell ermöglicht die Identifizierung und Verfolgung langlebiger Antikörper-produzierender Zellen im lebenden Organismus (März 2025)
B-Lymphozyten des erworbenen Immunsystems entwickeln sich nach Aktivierung durch einen Krankheitserreger oder einen Impfstoff zu Plasmazellen. Diese sind wichtige Bestandteile des Immunsystems, da sie nach einer Infektion oder Impfung schützende Antikörper produzieren. Ihre Entwicklung und Reifung wird durch ein komplexes Zusammenspiel interner und externer Faktoren gesteuert, was zu einer vielfältigen Plasmazellpopulation mit unterschiedlichen metabolischen Bedürfnissen, genetischen Eigenschaften und Lebensdauern führt.
Das B-Zell-Maturations-Antigen (BCMA) ist ein Eiweiß, das sich auf der Oberfläche bestimmter Plasmazellen des Menschen befindet und durch das Molekül APRIL aktiviert werden kann. Um den Reifungsprozess der Plasmazellen genauer zu untersuchen, entwickelten die Forschenden der Abteilung für Molekulare Immunologie des Uniklinikums Erlangen ein neues präklinisches Modell, bei der BCMA mit einem speziellen Eiweiß gekoppelt wurde, das unter besonderem Licht leuchtet (BCMA:Tom). Dieser “Marker” zeigt an, dass BCMA in reifen Plasmazellen vermehrt und je nach Antikörperklasse (IgH-Isotyp) unterschiedlich stark gebildet wird.
Zusammen mit einem weiteren Marker (Blimp1-GFP) ermöglichte dieses Modell eine genaue Verfolgung der Plasmazellentwicklung. Dabei zeigte sich, dass das Umfeld der Zellen im Körper eine entscheidende Rolle für die vollständige Reifung der Plasmazellen spielt. Das BCMA:Tom-Modell ist daher ein wertvolles Werkzeug, um Plasmazellen mit modernen Methoden wie Durchflusszytometrie oder bildgebenden Verfahren zu untersuchen. Dadurch können Forschende besser verstehen, wie sich Plasmazellen entwickeln, wie ihre Diversität entsteht und welche Faktoren ihre Langlebigkeit beeinflussen. Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die Entwicklung wirksamer Impfstoffe oder für die Bekämpfung Plasmazell-assoziierter Erkrankungen wie das Multiple Myelom oder Autoimmunerkrankungen.
Schulz & Menzel et al., Decoding plasma cell maturation dynamics with BCMA. Front. Immunol., 11 March 2025. DOI: 10.3389/fimmu.2025.1539773